Görlitz-Pelmang e.V. – Health Camps

Health Camps

     

Aktuelle Situation

Mit dem 6. Health Camp im Herbst 2023 beenden wir vorerst die von uns jährlich separat organisierte ärztliche Versorgung in Form der mehrtägigen Gesundheitscamps. Denn die im Jahr 2019 in Pelmang eröffnete Health Post bietet für die Bewohner des Dorfes und der Region 365 Tage im Jahr eine grundlegende medizinische Hilfe vor Ort und wird von den Einheimischen gut angenommen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die gesundheitliche Versorgung, eines unserer großen Projekte, mit der Unterstützung von zahlreichen Spendern und Unterstützern seit 2016 so grundlegend verbessert werden konnte. Wir halten weiterhin ein finanzielles Budget für Notfallbehandlungen vor und unterstützen schwere Krankheitsfälle. 

Bis zur Eröffnung unserer Health Post (Gesundheitsstation) im April 2019 gab es für die Dorfbewohner keine Möglichkeit einer zumindest grundlegenden medizinischen Versorgung. Die nächsten Health Posts befanden sich ohne vorhandene Fahrstraßen mindestens ein bis zwei Tagesmärsche entfernt. Im Juni 2018 erreichte der staatliche Straßenbau auch Pelmang. Damit sind nun auch umliegend befindliche Health Posts und kleine Kliniken per Jeep erreichbar.

Die Menschen der Region leiden an Erkrankungen und Infektionen der:

  • Augen (Rauch, UV-Strahlung, Genetik) -> Sehstörungen, Sehverlust, Glaukom, Schmerzen
  • Atemwege (Rauchgasinhalation, Höhe) -> Bronchialleiden, Lungenkrebs, Erkältung/Grippe
  • Haut (div. Ekzeme, inkl. Läuse, Krätze/Skabies)
  • Hals-Nasen-Ohren (Verschmutzungen, Entzündungen) -> Schwerhörigkeit, Hörverlust
  • Magen-Darm-Trakt (Unverträglichkeiten, Infektionen)-> Durchfälle/Diarrhoen, Exsikkose
  • Muskel-Gelenk-Beschwerden -> Arthrose, Arthritis, Rheumatische Erkrankungen
  • alltägliche Wunden, Abszesse, Geschwüre
  • Verletzungen, Frakturen, Fehlstellungen, Unfälle, Verbrennungen
  • Komplikationen aus Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett
  • Mütter-/Neugeborenen-/U5-Sterblichkeit
  • Zähne -> Karies, Fehlstellungen, Unfälle
  • einseitige (Mangel-)Ernährung

Und daraus entstehende Komplikationen !!

Westliche Zivilisations-/Wohlstandskrankheiten wie arterieller Bluthochdruck, Übergewicht, (Zucker-/Fett-)Stoffwechselstörungen
sind kaum anzutreffen. Jedoch nehmen Schädigungen der Zähne aufgrund der zunehmenden Verfügbarkeit zuckerhaltiger Getränke und Süßigkeiten zu. Außerdem sind Existenzangst- oder Depressionsbedingt durchgeführte Suizide keine Seltenheit.

    

Die Erdbeben 2015 und die Corona-Pandemie 2019-2021 haben in Pelmang glücklicherweise keine Menschenleben gekostet. 
Durch Spendengelder konnten Zerstörungen und Sachschäden im Dorf wieder aufgebaut und die Dorfbewohner während
der langen Corona-Logdowns in Nepal mit Lebensmittel-Hilfslieferungen versorgt werden. Eine psychische Traumatisierung
und Ängste der Einheimischen vor erneuten Erdbeben und Infektionen mit schwerem Verlauf gehen jedoch über reparierte
sowie regenerierte Schädigungen hinaus. 

Der Anfang

Im Frühjahr 2016 konnten wir mit 6 einheimischen Ärzten und zahlreichen Helfern in Pelmang ein 1. Medizin Camp über 4 Tage
durchführen. Damit gelangte erstmals überhaupt medizinische Grundversorgung nach Pelmang und die umliegende Region. Vor Ort
wurden 1.078 Patienten untersucht und behandelt.

In den folgenden Jahren wurden bei unseren Health Camps
2017: 980 
2018: 540
2019: 905 Patienten
2020-22: kein Health Camp wegen Corona
2023: ca. 350 Patienten behandelt.

Schwerer betroffene junge und ältere Patienten erhielten durch unseren Verein den Transport sowie notwendige spezielle fachärztliche Behandlung in entfernten Krankenhäusern finanziert. Außerdem ließen wir 2018 einem ersten Bewohner von Pelmang Zahnersatz zukommen. Diese Tatsache und die inzwischen vorhandene baulich befestigte Health Post brachten uns auf die Idee, Zahngesundheit als gesundheitliche Basis zu fördern. Nachhaltig möchten wir das Gesundheitsbewusstsein und die eigenverantwortliche Wahrnehmung hygienischer Möglichkeiten der Bewohner stärken. Dazu zählen insbesondere die persönliche Körper- und Kleiderhygiene, das Zähneputzen, der Umgang mit Trinkwasser und die Abwasserentsorgung sowie die rauchfreien Öfen für jedes Haus.

  

Vorteile

Durch eine regelmäßige medizinische Grundversorgung können eine Reihe der genannten gesundheitlichen Probleme frühzeitig erkannt und vor Ort behandelt werden. Mögliche Komplikationen / Spätfolgen können verhindert werden. Insbesondere Frauen mit Komplikationen während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sowie krankheits- und verletzungsanfällige Kinder können durch eine einheimische, ausgebildete Krankenschwester/-pfleger versorgt werden.

Kosten

Bei unserem 1. Medizin Camp 2016 entfielen pro Patient 16-17 Euro. Separat kommen dazu die zusätzlichen Kosten für den
Transport und die Spezialbehandlung der Patienten in Kathmandu. Bei den darauffolgenden Medizin Camps gelang es uns, die Kosten pro Patient zu reduzieren und möglich anfallende Zusatzkosten bereits mit ins Budget einzukalkulieren. 2019 beliefen sich die Kosten pro Patient auf 6-7 Euro.  

  

Zum Weiterlesen: 4. Health Camp 2019


3. Health Camp 2018

Vom 18.2.-10.3.2018 weilten unsere Vereinsvorsitzende Kati Götz und ihre diesjährige Begleiterin Kerstin Schumann in Nepal.
Ziel des Aufenthaltes im Frühjahr war es, in der Hauptstadt Kathmandu und in unserem Projektdorf Pelmang die Schülerreise im Herbst 2018 vorzubereiten und mit nepalesischen Ärzten im Rahmen des 3. Health Camps medizinische Versorgung an die Einheimischen zu bringen. Mit im Gepäck waren wieder viele Zahnbürsten, Brillen, Schulsachen und Kleidung. Wolle für die Dorffrauen und Rucksäcke für die Patenkinder wurden in Kathmandu eingekauft. In Pelmang besuchten wir außerdem die neuen Patenkinder daheim und schauten nach dem Stand der Dinge all unserer anderen Projekte, insbesondere den neuen Öfen in den Häusern. Wir luden alle bestehenden Patenkinder und -eltern zu einer Zusammenkunft an die Primary School ein, bei der das jährliche Patengeld, Briefe, kleine Geschenke und Bekleidung aus Deutschland übergeben wurden.

   

Zeichen der Dankbarkeit in Form von unzähligen Katas (tibet. Gebetsschal), Blumenkränzen, Brennnesselbändchen und strahlend lachender Gesichter säumten beim Abschied wieder unseren Heimweg. Zeichen, die warm unsere Herzen berühren ... und uns in unserem Tun für Pelmang bestärken.

Liebe Freunde, Unterstützer, Pateneltern, Interessierte ...
wir danken Ihnen und Euch allen aus nah und fern für die Unterstützung, welche unsere Projektarbeiten erst möglich macht.

Überraschendes, Interessantes, Nachdenkliches, Amüsantes - einen bunten Strauß an Eindrücken und Erfahrungen von unserer Projektreise 2018:

Zum Weiterlesen: Vereinsbrief 2018 und Reisebericht 2018 - "Nepal im Wandel"

     

 
Sächs. Zeitung 2/2018

 


Frühjahr 2017: 2. Medizin Camp und vieles mehr

Ostern 2017 gelang es uns erneut, medizinische Versorgung in unsere Projektregion rund um Pelmang / Solukhumbu zu entsenden. Dieses Jahr wurden an insgesamt drei Tagen knapp 908 Patienten betreut. Neben den ärztlichen Untersuchungen durch einen Allgemein- und Kinderarzt, einen Zahnarzt, einer Augenärztin und einer Frauenärztin erhielten die Bewohner der abgelegenen Bergregion notwendige Medizin sowie Anleitung zu hygienischem Verhalten im Alltag und gesundem Zähneputzen. So unterrichtete unsere Vereinsvorsitzende Kati Götz nicht wie daheim in Görlitz ihre ursprünglichen Schulfächer, sondern erteilte Unterricht in richtiger Handhabung von Zahnbürste und Zahnpasta. Vor Ort unterstützt wurde sie erneut durch Simone Niedrig, welche vor allem wieder wunderbare Bild- und Videoaufnahmen zauberte. Begleitet wurden die beiden Frauen durch Ralph und Andreas, welche auf der Reise mit Rat und Tat zur Seite standen.

Bereits bei diesem unseren 2. Medizincamp in Pelmang wurde deutlich, dass unsere letztjährig ausgebrachten Saaten hin zu einem eigenständigen Gesundheitsbewusstsein der nepalesischen Bewohner zu keimen beginnen. Insbesondere die Gynäkologin bestätigte uns bei den Frauen der Dörfer bereits erkennbare Fortschritte. Zudem wird inzwischen früh morgens in der Primary School gemeinschaftlich Zähne geputzt sowie werden Schüler, welche nicht sauber zum Unterricht erscheinen, vom Lehrer wieder nach Hause geschickt und mit den Eltern zum Gespräch gebeten. Schüler der Secundary School sammeln einmal wöchentlich im gesamten Dorf Müll auf. Die handgefertigten Mülleimer aus Bambus sowie die neuen Spielgeräte konnten im Einsatz beobachtet werden.

Zum Weiterlesen: Projektreise 2017


Frühjahr 2016: 1. Medizin Camp 

 

 



Informationen zur aktuellen Situation einer Medizinischen Versorgung in Nepal

Artikel von Kerstin Schumann (Oktober 2015)

 

 

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